CFA Franc – Währungsunionen

Was vielen unbekannt ist: Neben dem Euro existieren noch zwei weitere Währungsunionen – der CFA-Franc BCEAO und der CFA-Franc BEAC. Beide gibt es bereits seit 1945 und sind ein gesetzliches Zahlungsmittel in Zentral- und Westafrika. Doch auch diese Währungsunion kann keine große Erfolgsgeschichte verbuchen, denn die Abhängigkeit vom ehemaligen Kolonialherren (Frankreich) ist zu groß.

Die zwei Währungsunionen in Afrika

Am 26. Dezember 1945 ist die Geburtsstunde gleich zweier Währungsunionen:

  1. Der CFA-Franc BCEAO wird in Westafrika als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt.
  2. In Zentralafrika erfolgt die Einführung des CFA-Franc BEAC.

Anlass der Währungsunion ist der schwache Franc – er wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges abgewertet und ist noch ein Überbleibsel der damaligen Kolonialherren. Ziel war, zu verhindern, dass die Währung an den US Dollar gekoppelt wird.

Gebildet wird die CFA-Franc-Zone durch Länder, in denen die westafrikanische Währung CFA-Franc BCEAO beziehungsweise die zentralafrikanische Währung CFA-Franc BEAC gilt. Beide Währungen werden wegen ihrer Euro-Koppelung zu einem gleichen Kurs als CFA-Franc-Zone zusammengefasst.

Die Geschichte der Währungsunion

  • 1853 erfolgte die Gründung der Banque du Sénégal, die Banknoten für französischen Niederlassungen in Afrika ausgeben durfte.
  • 1895 erfolgte die Gründung des Verwaltungsgebiets Französisch-Westafrika – es enthält die CFA-Franc BCEAO-Staaten Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Mali, Niger und Senegal.
  • 1901 erfolgte die Umwandlung der ehemaligen Banque du Sénégal in die Bank Banque de l’Afrique Occidentale.
  • 1910 erfolgte die Gründung des Verwaltungsgebiets Französisch-Äquatorialafrika. Das Gebiet umfasst die CFA-Franc BEAC-Staaten Gabun, Republik Kongo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik.
  • 1918 erfolgte die Anbindung Togos und Kameruns an das Zuständigkeitsgebiet der Banque de l’Afrique Occidentale.
  • 1920 erfolgte die Ausgabe spezieller Banknoten der Banque de l’Afrique Occidentale für Französisch-Äquatorialafrika.
  • 1940 erfolgte die Ausgabe von Notgeld.
  • 1941 erfolgte der Druck von Geldnoten seitens der Kräfte des Freien Frankreichs in Französisch-Äquatorialafrika und die Gründung der Caisse Centrale de la France d’Outre-Mer.
  • 1945 erfolgte die Ersetzung des Westafrikanischen und des Äquatorialafrikanischen Francs durch die beiden CFA-Francs. Die Abkürzung CFA bedeutete damals Colonies Françaises d’Afrique.
  • 1958 erfolgte der Sturz der amtierenden französischen Regierung und es wurden zwei getrennte Devisen geschaffen, die in den Mitgliedsländern der jeweils anderen Währungsunion nicht gültig sind. Sie sind allerdings an dem Wechselkurs des Francs bzw. Euros gebunden.

Debatte um Eurokopplung

Viele Experten sehen die Koppelung des CFA-Francs an den Euro als Nachteil für die Entwicklung Afrikas an. Der Hintergrund: Frankreich hat über den CFA-Franc einen großen Einfluss auf die ehemaligen Kolonien. So müssen die Länder zum Beispiel mindestens die Hälfte ihrer Devisenreserven auf ein Bankkonto des französischen Finanzministeriums einzahlen. Und auf dieses Operationskonto haben die afrikanischen Länder keinerlei Zugriffsrechte – für sie ist dieses Geld daher nicht nutzbar. Somit sind die afrikanischen Länder auf Kredite angewiesen, während Frankreich mit diesem Geld an der Börse spekuliert.

Seit ihrer politischen Unabhängigkeit in 1960 ist der Einfluss Frankreichs trotzdem immer noch präsent: Frankreich hat in den Verwaltungsräten der Zentralbanken der CFA-Währungsregion Vetorecht und alle wichtigen Entscheidungen müssen einstimmig beschlossen werden. Daher kann Frankreich alle Entscheidungen der Banken einfach blockieren und hat über die CFA-Franc-Länder eine gewisse Macht.

Euro übernimmt 1999 die Kontrolle

Bis Ende 1998 war der CFA-Franc noch an den französischen Franc gebunden. Doch mit Euro-Einführung im Jahr 1999 wurde der Euro zur neuen Ankerwährung und die Europäische Zentralbank übernahm die Aufgaben der französischen Staatskasse. Die EZB verwaltet nun das Gold und die Devisen der beiden CFA-Zentralbanken und noch immer kann der Wechselkurs des CFA-Franc in den Ländern nicht eigenständig geändert werden.

Der einzige Vorteil liegt in der Stabilität des CFA-Franc, die ihm vom Euro verliehen wird, da er in einem festen Kursverhältnis zum Euro steht. Dennoch ist es für die afrikanische Wirtschaft wichtig, selber den Wechselkurs verändern zu können. Denn andernfalls kann nicht frei entschieden werden, ob billig am Weltmarkt verkauft wird, indem der Währungskurs niedrig gehalten wird – oder entsprechend höher datiert, um möglichst viel dafür zu erhalten. Durch eine Abwertung der Währung werden auch die Exportgüter des Landes günstiger und der Export wird angekurbelt. Bei einer Aufwertung der Währung kann die Ländergruppe preiswerter importieren.

CFA-Staaten möchten sich vom Euro loslösen

Angesichts dieser Probleme kommen natürlich immer wieder neuen Ideen auf, wie man sich erfolgreich vom Euro lossagen könnte. Ein Lösungsansatz wäre für die CFA-Länder, den CFA-Franc zu behalten und sich lediglich von der Euro-Anbindung zu lösen. Von dieser Alternative halten aber nicht alle Experten viel, da die afrikanischen Staaten bereits in regional unterschiedliche Wirtschaftsgemeinschaften zusammengeschlossen sind. Zudem nutzen nicht alle Gemeinschaften den CFA-Franc. Ein Beispiel ist die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS. Neben acht CFA-Ländern gehören zur Gemeinschaft ECOWAS noch sieben andere mit einer jeweils eigenen Währung an. Angestrebt ist daher die Schaffung einer neuen Gemeinschaftswährung.

Es erfolgte auch bereits eine Entscheidung zu einer eigenen Währung namens ECO der Staaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft. Künftig soll ECO für acht westafrikanischen CFA-Länder und sieben ECOWAS-Staaten gelten. Doch einige Beobachter sehen diese Entwicklung skeptisch. Mit dieser Währung würde der CFA-Franc abgeschafft und die Anbindung an den Euro aufgelöst – allerdings lediglich in Westafrika. Die anderen zentralafrikanischen CFA-Staaten sind dann gezwungen, entweder selber eine eigene Währung zu gründen oder den CFA-Franc zu behalten.

 Wiki Page: http://de.wikipedia.org/wiki/CFA-Franc-Zone

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